Sunday, July 28, 2024

🔓 Ratibor und Corvey: Einzigartiger Vorfahre des Herzogs von Ratibor und Corvey

 

[Dieser Beitrag wurde von Arturo E. Béeche verfasst und erschien ursprünglich 2013 auf dem ehemaligen Blog von Eurohistory.]

Ich habe dieses wunderschöne Foto vor zwei Wochen bei einer Auktion in Berlin ersteigert. Es war ein harter Kampf, aber glücklicherweise war ich erfolgreich und nun ist dieses unglaublich seltene, signierte Foto Teil des Eurohistory-Archivs!

Aber wer ist die Dame, um die es geht, fragen sich meine Leser vielleicht?

Es handelt sich um Prinzessin Sophie von Metternich (1857-1941), die älteste Tochter von Fürst Richard von Metternich (dem ältesten überlebenden Sohn des österreichischen Bundeskanzlers, der während der Herrschaft Napoleons III. österreichischer Botschafter in Frankreich war) und seiner Frau und Nichte, der ehemaligen Gräfin Pauline Sándor von Szlanicza (1836-1921), einer der berühmtesten Persönlichkeiten am Hof ​​Napoleons III. und der Kaiserin Eugénie. Pauline war die Tochter von Prinzessin Leontine von Metternich (1811-1861) und ihrem Ehemann Graf Moritz Sándor von Szlanicza, der 1878 starb.

Sophie, die älteste von drei Töchtern, heiratete Fürst Franz Albrecht zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg (1847–1916). Sophie war Mutter von drei Kindern: Franz (1879–1895), Moritz (1885–1911) und Prinzessin Elisabeth (1886–1976), die 1910 Viktor III. (1879–1945), Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey, heiratete.

Sophies Schwester, Prinzessin Klementine, adoptierte Franz Albrecht, Sophies Enkel. Seit der Adoption Ende der 1920er Jahre trugen Franz Albrecht und seine Nachkommen den Nachnamen „Metternich-Sándor“.

Die Familie Ratibor und Corvey besaß riesige Ländereien in Mitteleuropa. Zu diesen Ländereien gehörte das Herzogtum Ratibor in Oberschlesien. Der Titel des Herzogs von Ratibor wurde 1821 von Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg erworben. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen verlieh ihn 1840 dem Neffen des Landgrafen, Prinz Viktor von Hohenlohe-Schillingsfürst, als Gegenleistung für seinen Verzicht auf das Hohenlohe-Erbe zugunsten seines jüngeren Bruders Chlodwig, der später während der Herrschaft Kaiser Wilhelms II. deutscher Reichskanzler wurde.

Von Landgraf Victor Amadeus erbte der letzte seiner Linie, Fürst Viktor von Hohenlohe-Schillingsfürst (1818-1893), der später Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey wurde, neben Ratibor auch das eindrucksvolle Anwesen Corvey in Westfalen. In Österreich besitzt die Familie eines der schönsten Anwesen des Landes, Schloss Grafenegg, Schauplatz eines berühmten Sommermusikfestivals.

Obwohl die einst riesigen Ländereien der Familie in Schlesien und Böhmen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gingen, blieb dennoch einiges übrig. Die restlichen Ländereien erbte Franz Albrecht, der einzige überlebende Sohn von Prinzessin Elisabeth und Herzog Viktor III.

Franz Albrecht Metternich-Sándor, Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey, wurde 1920 in Rauden (Herzogtum Ratibor) geboren. 1962 heiratete er Altgräfin Isabella zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck (*1939). Die Zeremonie fand in Dyck, Deutschland, statt. Franz Albrecht und Isabella waren fast fünf Jahrzehnte verheiratet und hatten fünf Söhne: Viktor (geb. 1964), verheiratet mit Alexandra von Wohlgemuth, Tassilo (geb. 1965), verheiratet mit Gräfin Clarissa zu Törring-Jettenbach (Clarissa ist eine Enkelin von Prinzessin Elisabeth von Griechenland und somit eine Nachfahrin der Romanows und Schleswig-Holsteins), Stephan (geb. 1968), der Kathleen Robbins heiratete, Benedikt (geb. 1971), der Anna-Christine von Oswald heiratete, und Philipp (geb. 1976), die Gräfin Assunta Calice heiratete.

Herzog Franz Albrecht starb im Juni 2009. Sein Nachruf erschien in der Eurohistory-Ausgabe LXXI (Band 12.5 – Oktober 2009).

Sein Sohn Viktor IV. ist der heutige Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey.

Der verstorbene Franz Albrecht, Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey, (1920-2009).

Eurohistory Ausgabe LXXI – Band 12.5, Oktober 2009

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